Save the Date – 18. und 19. Juni 2024

CONNECT European Moldflow User Meeting 2024

Entdecken Sie die Welt von Moldflow beim CONNECT European Moldflow User Meeting 2024 und feiern Sie mit uns das 15-jährige Jubiläum dieser Veranstaltung! Am 18. und 19. Juni erwarten Sie zwei spannende Tage, die mit neuen Ideen und inspirierenden Gesprächen rund um Kunststofftechnik und speziell die Spritzgusssimulation gefüllt sind. Ganz gleich, ob Sie ein erfahrener Profi oder ein interessierter Neuling sind, es gibt für jeden etwas zu entdecken.
Freuen Sie sich auf fesselnde Vorträge und Workshops, wertvolle Einblicke und die Chance, sich mit anderen Anwendern auszutauschen. Möchten Sie Ihre eigenen Erfahrungen teilen? Dann kommen Sie auf uns zu – wir suchen noch Vortragende und laden Sie hierfür gerne zur Veranstaltung ein! Wir freuen uns darauf, Sie bei uns begrüßen zu dürfen.
Für die Hotelbuchung im Lindner Hotel Frankfurt Höchst – JDV by Hyatt möchten wir Sie bitten, das Stichwort MF SOFTWARE zu nutzen, um auf das für die Veranstaltung reservierte Kontingent zugreifen zu können. Mithilfe dieses Stichworts erhalten Sie auch eine etwas vergünstigte Übernachtungsoption.
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Anmeldung

Agenda der CONNECT 2024

Dr. Janz Turk, HELLA GmbH & Co. KGaA, Moldflow Simulationsexperte

Thermoelastizität spritzgegossener Bauteile

Bei spritzgegossenen Teilen stellen Verformungsdefekte mit geringer Größenordnung, wie z. B. Einfallstellen, oft eine große Herausforderung für die Ästhetik oder Funktionalität der Teile dar. Um dieses Problem anzugehen, stellen wir einen umfassenden thermoelastomechanischen Ansatz vor, der die Verformung von spritzgegossenem Kunststoff berechnet, indem das elastische Problem in jedem Zeitschritt gelöst wird. Bei unserer Untersuchung werden zwei Varianten des geschmolzenen Kerns berücksichtigt: eine als Flüssigkeit und die andere als gummiartiger Zustand. Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Variante des gummiartigen Zustands eine höhere Genauigkeit bei der Vorhersage der Verformungsergebnisse bietet, da sie die Verschiebung der lokalen thermischen Schwindung in ihrer Umgebung beibehält. Die Validität unserer Methode wird durch empirische Messungen an produzierten Teilen aus der bestehenden Literatur sowie an Proben, die wir selbst hergestellt haben, bestätigt.

Dr.-Ing. Julian Heinisch, LG Chem Ltd., Spritzgussingenieur

Umgang mit Chargenschwankungen bei Post-Consumer Rezyklaten PC/ABS

Post-Consumer Recycelte (PCR) Kunststoffe werden eine entscheidende Rolle spielen, wenn es darum geht, die Ziele der bevorstehenden Altfahrzeugverordnung der EU zu erfüllen. Gemäß dieser Verordnung müssen 25% der Kunststoffe für den Bau neuer Fahrzeuge recycelt werden.

Mit ausreichender Erfahrung bei der Werkstoffauswahl und der Qualitätskontrolle des Ausgangsmaterials und des endgültigen Compounds können PCR-Werkstoffe zu einer Qualität aufbereitet werden, die der von Neuware entspricht. Die Unsicherheit in Bezug auf die Qualität von PCR-Materialien führt jedoch häufig zu einer zurückhaltenden Verwendung dieser Materialien.

In dieser Präsentation werden Chargenschwankungen von PC/ABS auf fossiler Basis und PC/ABS mit 50 % PCR-Anteil miteinander verglichen. Basierend auf den Schwankungen wird ein Ansatz entwickelt, um die Auswirkungen der unterschiedlichen Chargen bereits in der Konstruktionsphase mit Moldflow abzuschätzen. Ziel ist es, zu bewerten, wie sich die Qualität der PCR-Materialien auf Qualitätskriterien wie die Maßhaltigkeit eines Teils auswirkt, und eine Bandbreite der zu erwartenden Abweichungen zu liefern. Letztendlich soll der Konstrukteur in die Lage versetzt werden, fundiertere Entscheidungen bei der Auswahl nachhaltiger Materialien zu treffen.

Erweiterung der Simulationsmöglichkeiten von MOLDFLOW mit Synergie API und Python am Beispiel des Folienhinterspritzens

Moldflow bietet bereits sehr viele Berechnungsmöglichkeiten verschiedener Sonderverfahren, dennoch gibt es oft spezielle Aspekte, die in der Standard-Version nicht simuliert werden können. Dafür eröffnet die Synergy API dem fortgeschrittenen User ein enormes Potenzial, die Simulationsmöglichkeiten selbst zu erweitern. In diesem Vortrag wird gezeigt, wie über die Synergy API und eigene Python-Skripts ein Schadensmechanismus beim Folienhinterspritzen einer Multi-Layer-Folie implementiert werden konnte. Dafür wurden vorhandene Ergebnisse (Temperaturen, Schubspannungen) aus Moldflow exportiert und in Python-Skripts für eine eigene empirisch entwickelte Formel verwendet, welche die auftretenden Schubspannungen, Temperaturen und den Aufschmelzgrad einer Folienkomponente mit der experimentell ermittelten Foliendeformation beim Umspritzen korrelierte. Der damit ermittelte Deformationsgrad konnte dann wieder in Moldflow importiert und als Farbplot dargestellt werden. Damit wurde der Prozess in Hinblick auf möglichst geringe Schädigung optimiert und experimentell validiert. Die an diesem Beispiel veranschaulichte Methodik lässt sich auch auf viele andere spezielle Problemstellungen anwenden.

Kompensation von Formteilverzug im Spritzgießen durch lokalen Einsatz von thermisch gespritzten keramischen Heizschichten

Verzug kann bei spritzgegossenen Kunststoffformteilen durch lokal unterschiedlich starke Schwindung entstehen. Diese lokalen Unterschiede können beispielsweise durch unterschiedliche Abkühlraten beim Abkühlen spritzgegossener Formteile entstehen. Zur Reduzierung des Verzugs kann daher eine Homogenisierung der lokalen Temperaturen angestrebt werden. Im Rahmen eines DFG-Projekts werden dazu keramische Heizschichten entwickelt, welche die Werkzeugwandtemperatur und dadurch die Massetemperatur lokal beeinflussen können, um eine homogene Temperaturverteilung und dadurch resultierend einen geringeren Verzug zu erzeugen. Dazu werden gegenüber von langsam abkühlenden Bereichen, wie den Innenseiten von Ecken, durch thermisches Spritzen keramische Heizschichten aufgebracht. Diese können aufgrund ihrer geringen Dicke dynamisch beheizt werden und an die Temperatur der Innenseite der Ecke angepasst werden. Durch ein so gewährleistetes über die Wanddicke gleichmäßiges Abkühlen kann die Entstehung von Eigenspannungen im Formteil und dadurch die Entstehung von Verzug reduziert werden.

Blazej Paluszynski, BASF, Spritzgussingenieur

Einfluss der Materialdaten-Qualität auf Schwindungs- und Verzugsergebnisse.

Die Qualität der Simulationsergebnisse hängt von drei wesentlichen Faktoren ab: realistische physikalische Modelle, korrekte Modellierung (Randbedingungen und Diskretisierung des Bauteils) und genaue Materialdaten.

In dieser Präsentation diskutieren wir die Qualität der Materialdaten und deren Auswirkungen auf die Ergebnisse von Schwindung und Verzug. Wir präsentieren Resultate einer Sensitivitätsstudie zu verschiedenen Materialdaten, wie zum Beispiel pvT und Wärmeausdehnungskoeffizient, die Einflussauf Schwindung und Verzug haben. Basierend auf diesen Ergebnissen analysieren wir die Qualität der verfügbaren Materialdaten in Moldflow. Abschließend geben wir den Benutzern praktische Hinweise, wie sie die Zuverlässigkeit der Materialdaten überprüfen können.

Thomas Willerer, Webasto SE, Entwicklungsexperte

Verbesserung der Simulationsgenauigkeit beim Spritzgießen: Eine Geschichte der Untersuchung von Moldflow Rotational Diffusion (MRD) Faserorientierungsmodellparametern unter Verwendung eines Design of Experiments (DOE) Ansatzes

Die Qualität der Simulationsergebnisse hängt von drei wesentlichen Faktoren ab: realistische physikalische Modelle, korrekte Modellierung (Randbedingungen und Diskretisierung des Bauteils) und genaue Materialdaten.

In dieser Präsentation diskutieren wir die Qualität der Materialdaten und deren Auswirkungen auf die Ergebnisse von Schwindung und Verzug. Wir präsentieren Resultate einer Sensitivitätsstudie zu verschiedenen Materialdaten, wie zum Beispiel pvT und Wärmeausdehnungskoeffizient, die Einflussauf Schwindung und Verzug haben. Basierend auf diesen Ergebnissen analysieren wir die Qualität der verfügbaren Materialdaten in Moldflow. Abschließend geben wir den Benutzern praktische Hinweise, wie sie die Zuverlässigkeit der Materialdaten überprüfen können.

Vorträge der letzten CONNECT 2023

Sven Theissen, Plastics Engineering Group GmbH, Moldflow Simulationsexperte

Neue Designs im Automobilbau: Herausforderungen für die Prozesssimulation und Validierung am Beispiel Star Panel von Mercedes Benz

Die Simulation von Sonderverfahren wie dem 2K-Spritzguß, Spritzprägeanwendungen oder auch variotherme Prozessführung stellen auch heute noch hohe Anforderungen an die Software und ein gutes Prozessverständnis an den Simulationsanwender. 

Kombiniert man jetzt noch mehrere dieser Verfahren in einem einzigen Werkzeug, so nimmt die Komplexität auch in der Simulation um ein Vielfaches zu. 

Am Beispiel des Werkzeugs STAR PANEL für den Mercedes EQS zeigt der Vortrag, wie Moldflow heute bei der Auslegung von Bauteil, Werkzeug und Fertigungsprozess auch bei komplexesten Prozessen unterstützt und welch hohe Vorhersagegüte erreicht werden kann. 

Akash Castelino, inpro GmbH, Product Lead twino

twino: Nahtlose Zusammenarbeit und Wissenstransfer zwischen Spritzgießtechnikern und Produktionsteams in der Fabrik 

In dieser Präsentation wird twino anhand von Anwendungsfällen aus dem Bereich des Spritzgießens beschrieben. Dieses Tool wurde von inpro zusammen mit SABIC entwickelt, um Zusammenarbeit zu fördern und Informationslücken zu schließen. In der Wertschöpfungskette beim Spritzguss bestehen Informationslücken zwischen Entwicklungspartnern/Lieferanten und Produktionsteams. Strenge Terminvorgaben und hochkomplexe Produktionsbedingungen erfordern eine klare und effektive Zusammenarbeit, um Simulationsergebnisse und Konstruktionsabsichten zu verstehen und gleichzeitig Vertrauen zu schaffen. Dies ist erforderlich, um ein Rückfallen auf Methoden zu vermeiden, die auf zeitaufwändigen Trial-And-Error-Ansätzen basieren und zu längeren Anlaufzeiten, höheren Kosten und mangelnder Qualität führen.  Mit sicheren Datensystemen für den Datenaustausch nach dem Catena-X-Standard können Moldflow-Simulationen und davon abhängige Designänderungen von Bauteilen und Werkzeugen synchronisiert werden. Der leistungsfähige Import von Moldflowergebnissen und Bemaßungstoleranzen auf mobile Geräte ermöglicht die Nutzung von Konstruktionsdaten in einem für die Produktion geeigneten Rahmen. Mobile Augmented-Reality-fähige Fernwartung für Fertigungsspezialisten hilft, die Interpretation der Simulationsergebnisse zu klären und die Fehlersuche vor Ort zu unterstützen. Darüber hinaus können mit mobil ausgestatteten Lidar-Kameras Daten gemappt, Messmetadaten für Offline-Messungen erstellt und Erkenntnisse aus dem Prozess schnell in einer Wissensdatenbank dokumentiert werden. 

Alfred Angerer, Engel Austria GmbH, Entwicklungsingenieur

ENGEL sim link® – „Closing the loop“ zwischen Simulation und Produktion oder „Was man damit noch alles anstellen kann…“

ENGEL sim link® bietet eine Lösung für das seit Jahrzehnten bestehende Problem der Datenbarriere zwischen Simulation und Produktion bei der Entwicklung von spritzgegossenen Produkten. Die bilaterale Daten-Schnittstelle zwischen Moldflow-Simulation und Spritzgießmaschine erleichtert den einfachen und fehlerfreien Transfer von Simulationseinstellungen zur Produktion. Darüber hinaus können Feedbacks aus der Produktion in Form von realen Produktionseinstellungen und Profilen einfach empfangen und in eine bestehende Simulation integriert werden. Diese Präsentation zeigt, wie sim link’s Schlüsselfunktionen weiter verwendet werden können, um Prozesseinstellungen zu modifizieren, zu exportieren und zu importieren, und damit langfristig die Qualität von Simulationen zu verbessern. Anhand von simulierten und durchgeführten Pilotversuchen zeigt die Präsentation auf, wie die Modifizierung von Materialdaten dazu beitragen kann, z.B. die Druckvorhersagen bei der Simulation näher an die Realität zu bringen und damit zu realistischeren Vorhersagen für weitere Tests mit dem gleichen Material zu führen.

Jacob Trott, Beaumont Inc., Material Lab Manager

Beaumont: Update aus dem Labor für Materialcharakterisierung

Beaumont und MF Software haben in den letzten Jahren eine starke Partnerschaft aufgebaut, die den Bedarf an Materialcharakterisierung für die Autodesk Moldflow Simulationssoftware in Europa abdeckt. Jetzt ist die Materialcharakterisierungsabteilung von Beaumont Advanced Processing in eine neue Einrichtung umgezogen, die sich ausschließlich mit der Materialcharakterisierung beschäftigt. Da sich die Markttrends wandeln, hat dies dem Labor die Möglichkeit gegeben, weiter zu wachsen und die steigenden Anforderungen an die Charakterisierung zu erfüllen. Der Bedarf an Kunststoffen ändert sich, da die Nachfrage nach Kunstharzen steigt und die OEMs auf mehr erneuerbare Quellen setzen.

Stephan Schmidseder, Audi AG, Abteilung Technology and Manufacturability

TAPE (Teilautomatisierte Präsentationserstellung) der Audi Report als mögliche Standardvorlage für die Branche

Der Berichtsgenerator TAPE von Audi hilft dabei einen einheitlichen Standard in der Berichtserstattung zu erzeugen. Dadurch kann bei allen Lieferanten und OEM’s unabhängig voneinander und auch unabhängig von der Software eine gemeinsame Basis geschaffen werden. Dies führt dazu, dass alle Projektbeteiligten die Ergebnisse durch das wiederkehrende Format und den sich wiederholenden Aufbau deutlich einfacher interpretieren können und mehr Vertrauen in die Simulation entsteht.

Felipe Porcher, TU Berlin, Doktorand der Werkstoffwissenschaften

Sebastian Wiedemann, BSH Hausgeräte, Applikationsingenieur

Automatisierte, simulationsbasierte Optimierung der Angussposition

Die Positionierung von Angüssen ist ein kritischer Faktor bei der Herstellung von Spritzgussteilen. Sie beeinflusst das Füllmuster in der Kavität und somit die Endqualität des Teils. Es ist jedoch schwierig, die optimalen Anschnittspositionen zu bestimmen, die verschiedene Kennwerte gleichzeitig verbessern. Um dieses Problem zu lösen, haben wir eine automatisierte Lösung entwickelt, die auf simulationsbasierte Optimierung setzt. Der Benutzer definiert die gültigen Bereiche und die Anzahl der Anschnitte pro Bereich. Anschließend wählt er eine Zielgröße aus einer Liste von Moldflow-Ergebnissen aus, die maximiert oder minimiert werden soll. Nach Abschluss des Arbeitsablaufs wird der beste Entwurf präsentiert. Wir demonstrieren die Funktionalität des Workflows anhand eines Anwendungsfalls, bei dem die Anschnittpositionen für ein kurzfaserverstärktes Kunststoffteil eines Wäschetrockners optimiert wurden.

Christoph Bontenackels, Covestro AG, Application Engineer

Präzise Drucksimulation durch CFD-basiertes Viskositäts-Fitting

Die korrekte Druckvorhersage bei der Spritzgießsimulation stellt einen wesentlichen Faktor für die erfolgreiche Auslegung von Kunststoffbauteilen und Spritzgießwerkzeugen dar. Hochqualitative Materialdaten für die Modellierung der Viskosität in Abhängigkeit von Temperatur, Scherrate und Druck bilden hierbei die Grundlage für eine hohe Vorhersagequalität. Die Bestimmung dieser Materialdaten ist jedoch aufgrund der polymerspezifischen Fließeigenschaften in der Praxis ein komplexer Vorgang, der in der Regel viel Erfahrung und Materialverständnis erfordert. In diesem Zusammenhang hat der Polycarbonat-Hersteller Covestro ein neues, innovatives Viskositäts-Fitting-Verfahren entwickelt. Dieses basiert auf CFD (Computational Fluid Dynamics) Simulationen der Strömungsverhältnisse in einem Rheometer und ermöglicht die Ermittlung hochqualitativer Viskositätsdaten auf Basis von konventionellen Versuchsdaten. Erste Ergebnisse zeigen hierbei eine deutlich erhöhte Vorhersagegüte für die Spritzgießsimulation bei gleichzeitig konsistenten Viskositätsdaten für verschiedene Materialien, welche die Grundlage für hochgenaue Vorhersagen des Druckverlusts beim Spritzgießen bilden.

Dr. Gianluca Trotta, Consiglio Nationale delle Richerche, Simulationsexperte

Bestimmung der Schließkraft als Grenzwert für die Gratbildung beim Mikro-Spritzguss mittels Prozesssimulation und Vergleich mit Experimenten 

Diese Präsentation beschäftigte sich mit der Simulation des Mikrospritzgussprozesses und insbesondere mit der Identifizierung der intrinsischen Parameter des Simulationsprogramms, deren Einstellung das Bauteilgewicht beeinflussen kann. Das Bauteilgewicht wurde als abhängige Variable gewählt, da es leicht messbar ist und somit eine schnelle Rückmeldung zur Qualität des Bauteils liefert. Ziel ist es, ein neues Verfahren für die Analyse des Mikrospritzgussprozesses aufzubauen, das einerseits die auf der Maschine konfigurierbaren Prozessparameter und andererseits die in der thermoplastischen Simulationssoftware Autodesk Moldflow identifizierten Parameter verwendet, die einen größeren Einfluss auf das Bauteilgewicht haben, um ein Vorhersagemodell zu erstellen, auf dessen Basis man versuchen kann, den Prozess zu optimieren. Der Grat-Defekt wurde als einer der wichtigsten Defekte identifiziert, der insbesondere während des Spritzgusses auftritt und das Bauteilgewicht direkt beeinflusst. Mit der neuartigen Methode, die in dieser Forschungsarbeit vorgeschlagen wurde, wurde die Gratbildung während der Simulationen mit dem Übersteigen der Schließkraft in Verbindung gebracht. Der Grenzwert der Schließkraft kann im Simulationsprogramm festgelegt werden und wenn der Prozess den Grenzwert überschreitet, gibt die Software Warnmeldungen aus, die in der Echtzeit-Protokolldatei auf dem Bildschirm verfügbar sind, die die Simulation selbst jedoch nicht beeinträchtigen.

Simon Staal, SABIC, Application Engineering Specialist

Verzug von Schweißbaugruppen: Ein integrierter Ansatz 

Das Verschweißen von zwei Spritzgussteilen ist eine gängige Praxis in der Industrie, ein Beispiel für eine solche Lösung findet sich in den Instrumententafeln von Kraftfahrzeugen. Beide Einzelteile haben einen gewissen eigenen Verzug. Der Verzug der beiden zusammengeschweißten Teile, der Schweißbaugruppe, kann sich von dem Verzug der Einzelteile unterscheiden. Im Idealfall kann sich der Verzug der Schweißbaugruppe verringern, es kann jedoch auch eine Formänderung, eine Vergrößerung oder ein instabiles Verzugsresultat auftreten. In den meisten Fällen ist die Maßhaltigkeit sowohl vor als auch nach dem Schweißen wichtig. Deshalb hat SABIC ein Werkzeug entwickelt, das die Optimierung des Verzugs der Schweißbaugruppe ermöglicht. Dies ermöglicht eine effizientere und frühzeitige Optimierung von Einzelteilen und ihrer Schweißbaugruppe und gibt Aufschluss über potenzielle Verzugsrisiken. Darüber hinaus kann das Design der Schweißvorrichtungen und der Schweißstellen feinabgestimmt werden, um ein optimales Ergebnis zu erzielen.

Dr.-Ing. Julian Heinisch, LG Chem Ltd., Spritzgussingenieur

Integrative Prozess- und Struktursimulation für nachhaltiges Bio-PA56

In der heutigen Zeit sind Lösungen zur Reduzierung von CO2-Emissionen von großer Bedeutung. LG Chem hat ein biobasiertes Produkt namens Polyamid 56 (PA56) entwickelt, das aus Biomonomeren, hergestellt aus Mais und Zuckerrohr, gewonnen wird und eine erhebliche Verringerung der CO2-Emissionen im Vergleich zu herkömmlichem PA66 aufweist. Ein Beispiel für den Einsatz von PA56 ist der Ersatz eines metallischen Kupplungspedals durch ein glasfasergefülltes Bio-PA56, welches mithilfe von Moldflow und Digimat simuliert wird. Diese Simulationswerkzeuge ermöglichen eine optimierte Lösung für Material, Bauteildesign und Verarbeitung, die das Potenzial zur Reduzierung des CO2-Fußabdrucks maximiert.

Alireza Ardestani, DTU, PhD Student – Project DIGIMAN 4.0

Spritzgießen 4.0 – Wie man digitale Zwillinge für die Qualitätsvorhersage und Prozessoptimierung unter Einbeziehung von Simulation und maschinellem Lernen nutzt

Die steigende Nachfrage nach der Qualität von Kunststoffteilen in der heutigen Welt führt zu einer stärkeren Konzentration auf die Herstellungsmethoden von Kunststoffteilen. Bewährte experimentelle Methoden werden durch verschiedene moderne Techniken ersetzt, darunter digitale Zwillinge, statistische Modelle und Ansätze des maschinellen Lernens. Dies sind die Schlüsseltechniken, die das Spritzgießen mit Industrie 4.0 verbinden. Der Vortrag wird sich um die Methoden und die Ergebnisse der Anwendung dieser Techniken zur Optimierung des Blush-Fehlers beim Spritzgießen drehen.

Thomas Willerer, Webasto SE, Entwicklungsexperte

Simulieren von Teilkristallinen Kunststoffen mit Kühlratenabhängigen PVT-Diagrammen

Es wird in der Spritzgusssimulation immer wieder darauf hingewiesen, dass eine kühlratenabhängige Modellierung des PVT-Diagramms notwendig ist, um den Kristallisationsprozess gerade in den Randschichten genauer abbilden zu können. Denn dort bekommt das Material durch die hohe Abkühlrate eine niedrige Kristallinität und die Temperatur, bei der das Material zwischen flüssig zu fest wechselt, verändert sich dadurch ebenfalls. In dieser Präsentation wird gezeigt, wie ein kühlratenabhängiges PVT-Diagramm entwickelt wurde, welches für die Simulation nutzbar ist und über die Solver API in Moldflow implementiert wurde. Die dabei entstehenden Ergebnisse werden verglichen mit der PVT-Taittwo-domain Modellierung, welche in der Literatur vorherrschend zu finden ist, und den Berechnungen die Moldflow über die Standard-Berechnung erzeugt.

Christoph Schuster, RF Plast GmbH, Teamleiter R&D

Mediendichte Umhüllung von Leiterplatten mit Epoxidformmassen

Mit Epoxidformmassen können Elektronik-Komponenten mediendicht umhüllt werden und so vor Umgebungseinflüssen geschützt werden. Im Spritzgießverfahren kann das schnell und reproduzierbar realisiert werden. Um die empfindliche Elektronik möglichst schonend zu umhüllen ist es entscheidend die Werkzeuge optimal auszulegen. Die richtige Lage der Anbindung, die Wandstärkenverhältnisse und die Position der Auswerfer sind entscheidend für die spätere Qualität der Bauteile.

Prashanth Santharam, Solvay S.A., Virtual Engineering Expert

Core Shift Analyse von mit verstärktem Kunststoff umspritzten Metalleinsätzen 

Solvay ist ein weltweit führender Anbieter von Hochleistungs-Spezialpolymeren, die den Anforderungen anspruchsvoller Industrien gerecht werden. Virtuelle Technik wird in den Solvay Applications Development Labs (ADL) intensiv genutzt, um Kundenentwicklungsprojekte durch Simulation und Materialcharakterisierung zu unterstützen. Um auf sich ändernde Kundenbedürfnisse einzugehen, entwickelt Solvay kontinuierlich Simulationstools und Methoden weiter. Ein Beispiel hierfür ist das Umspritzen von Metalleinsätzen, die Herausforderungen wie den Kernversatz von Werkzeugkernen mit sich bringt. Die Entwicklung von Methoden zur Vorhersage des Kernversatzes ist entscheidend, um Prototyping– und Testkosten zu reduzieren. Dies wird erreicht, indem verschiedene Faktoren untersucht werden, die zur Verformung des Inserts beitragen, wie z. B. die Konfiguration von Randbedingungen und Materialeigenschaften. Moldflow wird verwendet, um Kernversatz-Spritzgusssimulationen unter Berücksichtigung von dieser Konfiguration von Rahmenbedingungen und Materialeigenschaften zu reproduzieren. Die Ergebnisse zeigen die Vor- und Nachteile von Moldflow auf und vertiefen das Verständnis für das Verhalten von Polymeren beim Umspritzen von Metalleinsätzen  

Jay Shoemaker, iMFLUX, Senior Simulation & Development Engineer

Verbessern Sie Ihre Ergebnisauswertung mit API und Excel

Diese Präsentation befasst sich mit API-Tools, die in Verbindung MS Excel verwendet werden, um das Moldflow-Projektmanagement und die Interpretation der Ergebnisse zu erleichtern. Viele unterschiedliche Ergebnisse werden aus Moldflow herausgezogen, so dass statistische Analysen durchgeführt werden können, um die Ergebnisse besser interpretieren und vergleichen zu können.

Balamurugan Ganesan, MSC Software GmbH, Business Development Manager

Dr. Robert Wesenjak, MSC Software GmbH, Application Engineer

Lebensdauervorhersage von kurzfaserverstärkten Bauteilen mit Digimat

Die Entwicklung hochwertiger, leichter und energieeffizienter Fahrzeuge ist entscheidend für den Erfolg der Automobilindustrie. Der Einsatz von Verbundwerkstoffen ist für das Erreichen dieses Ziels von entscheidender Bedeutung. Obwohl herausfordernd, ist eine genaue Modellierung des Ermüdungsverhaltens erforderlich, um Designs zu optimieren, ohne die Lebensdauer und Sicherheit von Strukturkomponenten zu beeinträchtigen. Das experimentelle Bestimmen des Ermüdungsverhaltens eines Bauteils ist üblicherweise sehr teuer und damit eine attraktive Aufgabe für CAE-Anwendungen. Die Modellierung der Ermüdung von kurzfaserverstärkten Kunststoffen ist jedoch aufgrund der anisotropen, heterogenen und nichtlinearen Materialeigenschaften in Kombination mit den komplexen Amplitudenbelastungen, denen diese Komponenten üblicherweise ausgesetzt sind, eine Herausforderung. Um Ingenieure bei der Bewältigung dieser Herausforderungen zu unterstützen, hat Hexagon mit Hilfe seiner Design & Engineering-Simulationswerkzeuge einen Workflow zur Modellierung der Zeitfestigkeit (High Cycle Fatigue, HCF) entwickelt, der vom FEA-Setup bis zur Lebensdauervorhersage reicht.

József Gábor Kovács, Universität Budapest, R&D Gruppenleiter

Hybride Leichtbau Polymer-Verbundwerkstoffe: T-RTM – Neue Technologie für kontinuierlich verstärkte, rezyklierbare Thermoplastbauteile

Ziel des Projekts ist die Entwicklung von Leichtbaulösungen für spritzgegossene Verbundwerkstoffteile. Die Kerntechnologie, die weiterentwickelt wird, ist das Thermoplast-Resin Transfer Molding (T-RTM). Ihre Hauptvorteile sind die thermoplastische Natur des Rohmaterials sowie die hervorragende Imprägnierbarkeit für Langfaserverstärkungen. Trotzdem ist T-RTM in seiner jetzigen Form nicht wettbewerbsfähig, da die Geometrie und der Aufbau der Vorform begrenzt sind. T-RTM wird durch kontrollierte Faserorientierung unter Einbeziehung von 3D-Drucktechnologien weiterentwickelt, um eine planbare Lastaufnahme in den Strukturen zu erreichen. Die Neuheit des Projekts ist – neben der orientierten Verstärkung – die Kombination von T-RTM, konventionellem Spritzguss (Overmolding) und 3D-Druck (Overprinting), um komplexe Geometrien zu erreichen. Das Projekt konzentriert sich auf die numerische Modellierung dieser Technologien, Polymere, Verbundwerkstoffe und hybride Verbundwerkstoffe. Daher besteht das Hauptziel des Forschungsprojekts darin, die Polymerisationskinetik, die Kristallisationskinetik und die Viskosität der auf In-situ-Polymerisation basierenden Materialien für die numerische Modellierung zu charakterisieren. Die Entwicklung von Verstärkungsstrukturen aus Kurz- und Langfasern steht ebenfalls im Fokus, wie z.B. konventionelle und 3D-Druck-basierte Preform-Technologien für designbare, tragende Strukturen. Schließlich werden konventioneller Spritzguss und 3D-Druck weiterentwickelt, da die konventionellen T-RTM-Technologien bei den Geometrien begrenzt sind.

Armin Kech, Robert Bosch GmbH, Fachreferent

Dr. Sebastian Mönnich, Plastics Engineering Group, Teamleiter Integrative Simulation

LCA meets Moldflow – Life Cycle Assessment

Der Vortrag gibt Einblicke in ein laufendes öffentlich gefördertes Projekt mit dem Namen „DIGILaugBeh“, das sich mit Fragen der Nachhaltigkeit von langglasfaserverstärktem PP befasst.​ Das Projekt ist eine vom BMWK geförderte Verbundmaßnahme unter der Leitung von PTJ (Projektträger Jülich) mit Partnern von Bosch, IKV, Fraunhofer-ITWM, Universität Stuttgart, M2M und PEG sowie BSH und Celanese als assoziierte Partner.​ Die Idee von LCA meets Moldflow ist es, zwei Bereiche zusammenzubringen, die bisher getrennt voneinander durchgeführt wurden. Life Cycle Assessment (LCA) und Prozesssimulation mit Moldflow. Beide Disziplinen werden mit bewährter kommerzieller Software durchgeführt, und die Idee ist, bereits bei der Konstruktion eines Teils mit Moldflow eine Vorstellung von den Umweltauswirkungen verschiedener Alternativen (Material, Anschnittkonzept, Maschinentyp usw.) zu erhalten.​ Die Daten aus beiden Gebieten werden verwendet, um eine Energie- und Materialbilanz sowie eine Vorhersage des CO2-Fußabdrucks und des Energieverbrauchs zu erstellen.​ Nach Abschluss des Projekts soll bis Ende 2024 ein erster Prototyp zur Verfügung stehen, der dann z.B. von der PEG vermarktet werden kann. Aktuell wurde eine Erfindungsmeldung mit Erfindungsbeteiligung von Bosch, PEG und der Universität Stuttgart eingereicht.

Aussteller & Sponsoren

Carl Zeiss AG

inpro GmbH

ENGEL Austria GmbH

Beaumont Inc.

Hexagon AB

G-Core Labs S.A.

Product Innovation Lounge by MFS GmbH

Das CONNECT! European User Meeting

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